Abstract
Politische Akteure nehmen die Massenmedien als zunehmend mächtig wahr und orientieren sich daher vermehrt an der Medienlogik. Dies führt u. a. zu einer Professionalisierung des politischen Kommunikationshandelns. Wie professionell die Kommunikation politischer Akteure ist, wurde bislang nur auf Bundes- und Landesebene untersucht, nicht jedoch im kommunalen Kontext. Die vorliegende Studie widmet sich dieser Forschungslücke und untersucht die Professionalität der kommunalpolitischen Kommunikation. Wir befragten 372 Angehörige bayerischer Stadt- und Kreistage zu ihren politischen Kommunikationsaktivitäten, mit besonderem Fokus auf deren Routinekommunikation. Die Ergebnisse belegen eine auch auf kommunaler Ebene wahrgenommene zunehmende Relevanz politischer Kommunikation, welche mit einer hohen Bedeutungszuschreibung an medienspezifische Kommunikationskompetenzen einhergeht. Aus dieser Wahrnehmung folgen allerdings kaum bedeutende Professionalisierungsanstrengungen – und das, obwohl sich die Befragten der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit durchaus bewusst sind. Der Artikel schließt mit einer Diskussion möglicher Ursachen dieser Diskrepanz und formuliert Implikationen für die Medialisierungs- und Professionalisierungsforschung.
Translated title of the contribution | Not quite professional. Assessing the professionalism of Bavarian local politicians‘ communication activities |
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Original language | German |
Pages (from-to) | 275-299 |
Number of pages | 25 |
Journal | Studies in Communication $ Media |
Volume | 2 |
Issue number | 3 |
DOIs | |
State | Published - 2013 |